Sergei Jessenin
Zeit zu gehen

Nun ist’s Zeit zu gehen, still und leise,
in das Land, wo Ruh‘ und Harmonie,
Vielleicht rüst‘ auch ich mich für die Reise,
und mit Sack und Pack dorthin ich flieh‘.

Ach, du mein geliebtes Birkenblühen!
Erde du, ihr Ebenen von Sand!
Fühl‘ vor denen, die dorthin nun ziehen,
eine Sehnsucht, die mich übermannt.

Viel zu sehr war mir die Liebe eigen
zu all dem, was Körpern Seele gibt.
Friede sei der Espen Frühlingszweigen,
spiegelnd sich im See, ganz selbstverliebt.

Vieles zu durchdenken war mein Streben,
manches Lied schuf ich, mit mir allein.
Doch konnt‘ ich in diesem tristen Leben
atmen, fühlen, einfach glücklich sein.

Glücklich war ich, wenn ich Frauen küsste,
Blumen brach, im Grase wälzte mich,
und kein Tier, so wie auch kleine Brüder,
hab im Leben je geschlagen ich.

Ich weiß wohl, dort gibt es keine Blüten,
und aus Schwanenhälsen dringt kein Schrei.
Deshalb lassen die, die von uns schieden
mich erbeben immer noch auf‘s Neu.

Ich weiß wohl, dass in dem Land dort drüben
Dämm’rung nicht vergoldet Flur und Feld.
Teuer sind deshalb mir die geblieben,
die noch hier mit mir sind auf der Welt.

Übersetzt von Margit Bluhm

Сергей Есенин
Мы теперь уходим понемногу...

Мы теперь уходим понемногу
В ту страну, где тишь и благодать.
Может быть, и скоро мне в дорогу
Бренные пожитки собирать.

Милые березовые чащи!
Ты, земля! И вы, равнин пески!
Перед этим сонмом уходящих
Я не в силах скрыть моей тоски.

Слишком я любил на этом свете
Все, что душу облекает в плоть.
Мир осинам, что, раскинув ветви,
Загляделись в розовую водь!

Много дум я в тишине продумал,
Много песен про себя сложил,
И на этой на земле угрюмой
Счастлив тем, что я дышал и жил.

Счастлив тем, что целовал я женщин,
Мял цветы, валялся на траве
И зверье, как братьев наших меньших,
Никогда не бил по голове.

Знаю я, что не цветут там чащи,
Не звенит лебяжьей шеей рожь.
Оттого пред сонмом уходящих
Я всегда испытываю дрожь.

Знаю я, что в той стране не будет
Этих нив, златящихся во мгле…
Оттого и дороги мне люди,
Что живут со мною на земле.

Стихотворение Сергея Есенина «Мы теперь уходим понемногу...» на немецком.
(Sergey Esenin in german).