Sergei Jessenin
Du kannst mich nicht lieben, nicht bedauern...

Du kannst mich nicht lieben, nicht bedauern,
bin gewiss nicht schön genug für dich.
Stumm senkst du den Blick so im Erschauern
und legst deine Hände still auf mich.

Bist so jung und stark auch in Gefühlen,
bin nicht zärtlich und nicht grob zu dir.
Sag, wie viele ließen mit sich spielen,
wie viel Hände, Lippen war’n vor mir?

Ja, ich weiß, gefloh’n sind sie wie Schatten,
die dein Feuer haben nie gespürt.
Viele warn’s, die auf den Knien dich hatten.
Plötzlich hat es dich zu mir geführt.

Leer sind deine halb geschloss’nen Augen,
in Gedanken du einen ganz ander'n siehst.
Sehr zu lieben dich werd' ich nicht taugen,
weil mir das Vergang’ne teuer ist.

Nenne dieses Strohfeuer nicht Schicksal.
Leichten Sinns verband mit dir ich mich,
denn getroffen hab ich dich durch Zufall,
lächelnd werde ich verlassen dich.

Nun kommst du daher mit deiner Liebsten
suchst in Zeiten ohne Freude Glück.
Ungeküsste zu berühr’n dich hüte,
und Erkaltete mach nicht verrückt.

Wenn du mit dem andern durch die Gassen
gehst, und dir hörst Liebesworte an,
kann ich beim Spazieren auf den Straßen
dich ganz plötzlich wiedertreffen dann.

Zu dem andern dich gewendet habend,
und ein wenig niederbeugend dich,
sagst ganz leise du mir: "Guten Abend..."
und ich sage: "Guten Abend, Miss."

So kann nichts erschüttern deine Seele,
und so gar nichts lässt erbeben sie.
Wer einst liebte, der kann nicht mehr lieben,
Neu entfachst erlosch'ne Glut du nie.

Übersetzt von Margit Bluhm

Сергей Есенин
Ты меня не любишь, не жалеешь...

Ты меня не любишь, не жалеешь,
Разве я немного не красив?
Не смотря в лицо, от страсти млеешь,
Мне на плечи руки опустив.

Молодая, с чувственным оскалом,
Я с тобой не нежен и не груб.
Расскажи мне, скольких ты ласкала?
Сколько рук ты помнишь? Сколько губ?

Знаю я — они прошли, как тени,
Не коснувшись твоего огня,
Многим ты садилась на колени,
А теперь сидишь вот у меня.

Пусть твои полузакрыты очи,
И ты думаешь о ком-нибудь другом,
Я ведь сам люблю тебя не очень,
Утопая в дальнем дорогом.

Этот пыл не называй судьбою,
Легкодумна вспыльчивая связь,—
Как случайно встретился с тобою,
Улыбнусь, спокойно разойдясь.

Да и ты пойдешь своей дорогой
Распылять безрадостные дни,
Только нецелованных не трогай,
Только негоревших не мани.

И когда с другим по переулку
Ты пройдешь, болтая про любовь,
Может быть, я выйду на прогулку,
И с тобою встретимся мы вновь.

Отвернув к другому ближе плечи
И немного наклонившись вниз,
Ты мне скажешь тихо: «Добрый вечер…»
Я отвечу: «Добрый вечер, miss».

И ничто души не потревожит,
И ничто ее не бросит в дрожь, —
Кто любил, уж тот любить не может,
Кто сгорел, того не подожжешь.

Стихотворение Сергея Есенина «Ты меня не любишь, не жалеешь...» на немецком.
(Sergey Esenin in german).