Sergei Jessenin
Mach schon, sing! Auf verfluchter Gitarre...

Mach schon, sing! Auf verfluchter Gitarre
Bring deine Finger zum Tanzen im Kreis,
Dass ich im Taumel zum Luftholn verharre,
Du mein letzter, mein einziger Freund.

Schau nicht so dämlich auf ihr Geschmeide
Und wie von den Schultern ihr Seidenstoff tropft.
Ja, ich suchte mein Glück bei dem Weibe
Und fand meinen Untergang ganz unverhofft.

Ich wusste ja nicht, dass Liebe – 'ne Seuche,
Ich wusste ja nicht, dass Liebe – die Pest.
Mit klimpernden Augen nahte sich heuchelnd,
Was selbst einen Rowdy aufs Dach fallen lässt.

Sing, mein Freund! Dass ich nicht vergesse,
Wie wild wir warn zur Morgenstund.
Soll sie doch ruhig den Anderen küssen,
Den jungen und schönen Lumpenhund.

Ach, halt ein. Ich will ihr nicht fluchen.
Ach, halt ein. Sie wird nicht gezaust.
Lass mich, ich will mich im Singen versuchen,
Mit meiner Bass-Saite spiel ich mir auf.

Der rosige Dom meiner Tage verplätschert,
Mein Herz ist mit Goldträumen vollgeramscht,
Viele Mädchen hab ich schon betätschelt,
Viele Frauen geklatscht an die Wand.

Ja, die irdische Wahrheit ist bitter,
Ich hab es mit kindlichem Auge geschaut:
Was läufig die Hündin an Säften verspritzte,
Schlecken die Rüden der Reihe nach auf.

Warum sollte ich mich mit Eifersucht plagen.
Mit solchen Qualen ist endlich Schluss.
Unser Leben ist Bettstatt und Laken.
Unser Leben ist Zunge und Kuss.

Mach schon, sing! Im Schwung deiner Arme
Schlingt sich ein Unglück um meinen Hals.
Nur dass du's weißt, sie solln mich im Arsche
Lecken, denn, Freundchen, ich sterbe niemals.

Übersetzt von Eric Boerner

Сергей Есенин
Пой же, пой. На проклятой гитаре...

Пой же, пой. На проклятой гитаре
Пальцы пляшут твои в полукруг.
Захлебнуться бы в этом угаре,
Мой последний, единственный друг.

Не гляди на ее запястья
И с плечей ее льющийся шелк.
Я искал в этой женщине счастья,
А нечаянно гибель нашел.

Я не знал, что любовь — зараза,
Я не знал, что любовь — чума.
Подошла и прищуренным глазом
Хулигана свела с ума.

Пой, мой друг. Навевай мне снова
Нашу прежнюю буйную рань.
Пусть целует она другова,
Молодая, красивая дрянь.

Ах, постой. Я ее не ругаю.
Ах, постой. Я ее не кляну.
Дай тебе про себя я сыграю
Под басовую эту струну.

Льется дней моих розовый купол.
В сердце снов золотых сума.
Много девушек я перещупал,
Много женщин в углах прижимал.

Да! есть горькая правда земли,
Подсмотрел я ребяческим оком:
Лижут в очередь кобели
Истекающую суку соком.

Так чего ж мне ее ревновать.
Так чего ж мне болеть такому.
Наша жизнь — простыня да кровать.
Наша жизнь — поцелуй да в омут.

Пой же, пой! В роковом размахе
Этих рук роковая беда.
Только знаешь, пошли их на хер…
Не умру я, мой друг, никогда.

Стихотворение Сергея Есенина «Пой же, пой. На проклятой гитаре...» на немецком.
(Sergey Esenin in german).