Sergei Jessenin
Als Letzter bin ich noch ans Dorf gefesselt...

für Mariengof

Als Letzter bin ich noch ans Dorf gefesselt,
Den Dichtern wird der Brettersteg zu schmal.
Die Birken schwingen's Laub wie Weihrauchkessel,
Ich sing das Lied zum letzten Abendmahl.

Mit goldner Flamme brennt die Kerze nieder,
Eine, die man zog aus Körpertalg.
Die Monduhr im Gehölz zeigt mir mal wieder:
Meine Mitternacht erreich ich bald.

Über'n Pfad, wo goldne Felder sprossen,
Kommt der Gast aus Eisen schon gerannt.
Hafer sammelt er, rot übergossen,
In der schwarzen, fingerreichen Hand.

Diese fremden Hände ohne Leben
Raufen alles das aus, was ich sing,
Einzig nur der Ähren wilde Pferde
Trauern um den alten Herrn, der ging.

Ihr Gewieher wird der Wind zerstreuen.
Er lädt feierlich zum Totentanz.
Bald schon röchelt's Uhrwerk in den Bäumen:
Deine Mitternacht, sie kam heran.

Übersetzt von Eric Boerner

Сергей Есенин
Я последний поэт деревни...

Мариенгофу

Я последний поэт деревни,
Скромен в песнях дощатый мост.
За прощальной стою обедней
Кадящих листвой берез.

Догорит золотистым пламенем
Из телесного воска свеча,
И луны часы деревянные
Прохрипят мой двенадцатый час.

На тропу голубого поля
Скоро выйдет железный гость,
Злак овсяный, зарею пролитый,
Соберет его черная горсть.

Не живые, чужие ладони,
Этим песням при вас не жить!
Только будут колосья-кони
О хозяине старом тужить.

Будет ветер сосать их ржанье,
Панихидный справляя пляс.
Скоро, скоро часы деревянные
Прохрипят мой двенадцатый час!

Стихотворение Сергея Есенина «Я последний поэт деревни...» на немецком.
(Sergey Esenin in german).