Nikolai Gumiljow
Die Rose

Der Rausch von Liedern und von Blütenpracht
ist uns verboten wie der Träume Weben.
In neuen Namen hoch sie zu erheben
ist nur erlaubt des Dichterwortes Macht.

Die Rose aber, ins Hotel gebracht,
mit Fleiß vergessen in des Abschieds Beben
dort neben einem alten Bande, neben
Kanzonen, die Rudel sich einst erdacht —

sie wage im Sonett ich zu besingen:
Mir sagt das Buch, daß damals, so wie jetzt,
die Liebe, sie allein von allen Dingen

noch trunkner macht als Wein und mehr verletzt
noch als der Tod. Da ich die samtne Blüte
jetzt küsse, ich vielleicht vor Schuld mich hüte.

Übersetzt von Irmgard Wille
(Nikolay Gumilev`s site)

Николай Гумилёв
Роза

Цветов и песен благодатный хмель
Нам запрещен, как ветхие мечтанья.
Лишь девственные наименованья
Поэтам разрешаются отсель.

Но роза, принесенная в отель,
Забытая нарочно в час прощанья
На томике старинного изданья
Канцон, которые слагал Рюдель, —

Ее ведь смею я почтить сонетом:
Мне книга скажет, что любовь одна
В тринадцатом столетии, как в этом,

Печальней смерти и пьяней вина,
И, бархатные лепестки целуя,
Быть может, преступленья не свершу я?

Стихотворение Николая Гумилёва «Роза» на немецком.
(Nikolay Gumilev in german).