Alexander Puschkin
Der Ertrunkene

Hin zum Haus die Kinder sprangen;
Vater! ein ertrunkner Mann
Hat im Netze sich gefangen! —
Doch der Vater fuhr sie an:
Wollt Ihr schweigen, böse Jungen!
Seid Ihr Tölpel nicht gescheit?
Ich will Eure lauten Zungen
Zähmen, daß Ihr stille seid!

Einen tobten Menschen finden!
Kommt der Richter mir in's Haus,
Heißt es sich herauszuwinden ...
Doch, gieb den Kaftan heraus
Alte! ich muß nun schon gehen...
In der That: am Stromesrand
Ist der todte Mann zu sehen,
Liegt im Netz, im Ufersand.

Ganz entstellt ist des Ertrunknen
Leiche, schwarz, geschwollen schon.
Barg sie eines Schuldversunknen
Seele, die der Welt entflohn?
Ist's ein Kaufmann, hier erschlagen
Und von Räuberhand ertrinkt?
Ist's ein Fisch", umgeschlagen
Mit dem Nachen, hier versenkt?

Doch was kümmert das den Bauer?
Der erst spähend um sich sieht
Ob auch Niemand auf der Lauer —
Aus dem Netz die Leiche zieht:
Und vom steilen Ufer nieder
Stößt er sie zum Strom hinab)
Dort nun schwimmend sucht sie wieder
Wie zuvor ein christlich Grab.

Treibt im starken Flutendrange
Wie lebendig hin und her.
Schaut nach ihr der Bauer lange,
Geht dann heim gedankenschwer.
Kinder! — rief er — seid Ihr schweigsam,
Kriegt Ihr einen neuen Rock;
Aber schwatzt Ihr!... und vergleichsam
Zeigt er nach dem dicken Stock.

In der Nacht, mit Sturmesschauern
Schwoll die Flut im Wellgebraus;
In der Hütte unsres Bauern
Flackernd ging das Nachtlicht aus.
Weib und Kinder ruhn im Bette,
Doch der böse Bauer lag
Ruhlos auf der Lagerstätte:
Horch! am Fenster dröhnt ein Schlag.

»Wer da?« — Bauer! aufgemacht hier! —
Und der Bauer zornig blickt:
»Kain, was treibst Du zur Nacht hier?
Hat der Teufel Dich geschickt?
Dunkel ist's an dieser Stätte
Und kein Platz für Dich im Haus!«

Rief er bang, doch aus dem Bette
Sprang er, sah zum Fenster aus.
Steht im Mondlicht nackt und kläglich
Der Ertrunkne, hohl, vertieft
Starrt das Auge unbeweglich,
Und der Bart von Wasser trieft.
Seine Arme hängen nieder
Leblos, wie gehau'n aus Stein,
In die aufgedunsnen Glieder
Nisteten sich Krebse ein.

Kalt durchrieselt es den Bauern,
Und er schlägt das Fenster zu,
Ruft in wilden Fieberschauern:
Fort, Gespenst, laß mich in Ruh! -
Aber taub sink die Gespenster
Sünd'gem Ruf, bis früh am Tag
An der Pforte und am Fenster
Pocht es dröhnend Schlag auf Schlag.

Geht im Volke eine Sage,
Daß der Bauer, qualbedrängt,
Jährlich am bestimmten Tage
Seinen todten Gast empfängt.
Stürmt es, braust es dann am Orte —
Geisterhaft, bis früh am Tag
An dem Fenster, an der Pforte
Pocht es dröhnend Schlag auf Schlag.

 

Übersetzt von Friedrich Martin von Bodenstedt

Александр Пушкин
Утопленник

Прибежали в избу дети,
В торопях зовут отца:
«Тятя! тятя! наши сети
Притащили мертвеца.»
«Врите, врите, бесенята, —
Заворчал на них отец: —
Ох, уж эти мне робята!
Будет вам ужо мертвец!

Суд наедет, отвечай-ка;
С ним я ввек не разберусь;
Делать нечего; хозяйка,
Дай кафтан: уж поплетусь...
Где ж мертвец?» — «Вон, тятя, э-вот!»
В самом деле, при реке,
Где разостлан мокрый невод,
Мертвый виден на песке.

Безобразно труп ужасный
Посинел и весь распух.
Горемыка ли несчастный
Погубил свой грешный дух,
Рыболов ли взят волнами,
Али хмельный молодец,
Аль ограбленный ворами
Недогадливый купец?

Мужику какое дело?
Озираясь, он спешит;
Он потопленное тело
В воду за ноги тащит,
И от берега крутого
Оттолкнул его веслом,
И мертвец вниз поплыл снова
За могилой и крестом.

Долго мёртвый меж волнами
Плыл качаясь, как живой;
Проводив его глазами,
Наш мужик пошел домой.
«Вы, щенки! за мной ступайте!
Будет вам по калачу,
Да смотрите ж, не болтайте,
А не то поколочу».

В ночь погода зашумела,
Взволновалася река,
Уж лучина догорела
В дымной хате мужика,
Дети спят, хозяйка дремлет,
На полатях муж лежит,
Буря воет; вдруг он внемлет:
Кто-то там в окно стучит.

«Кто там?» — «Эй, впусти, хозяин!» —
«Ну, какая там беда?
Что ты ночью бродишь, Каин?
Чорт занес тебя сюда;
Где возиться мне с тобою?
Дома тесно и темно»
И ленивою рукою
Подымает он окно.

Из-за туч луна катится —
Что же? голый перед ним:
С бороды вода струится,
Взор открыт и недвижим,
Всё в нем страшно онемело,
Опустились руки вниз,
И в распухнувшее тело
Раки черные впились.

И мужик окно захлопнул:
Гостя голого узнав,
Так и обмер: «Чтоб ты лопнул!»
Прошептал он задрожав.
Страшно мысли в нем мешались,
Трясся ночь он напролет,
И до утра всё стучались
Под окном и у ворот.

Есть в народе слух ужасный:
Говорят, что каждый год
С той поры мужик несчастный
В день урочный гостя ждет;
Уж с утра погода злится,
Ночью буря настаёт,
И утопленник стучится
Под окном и у ворот.

Стихотворение Александра Пушкина «Утопленник» на немецком.
(Alexander Pushkin in german).